Aktion zum Internationalen Tag zur Beseitigung der Rassendiskriminierung
Die Initiative Südviertel hat zum internationalen Tag zur Beseitigung der Rassendiskriminierung an die Opfer des NS-Regimes gedacht. Wie schon 2019 putzten Beteiligte der "Initiative Südviertel - gegen Rechts!" in einer symbolischen Aktion einige der Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig im Südviertel. Die Stolpersteine erinnern an ihrem letzten Wohnort mit kurzen biografischen Notizen an die von den Nationalsozialisten verfolgten und dann ermordeten Menschen. Mit der Aktion wollen wir auf den immer noch verhandenen Rassismus in unserer Gesellschaft aufmerksam machen und dabei feststellen: Rassismus tötet.

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Unsere Rede auf der Kundgebung gegen den Neujahrsempfang
Liebe Freundinnen und Freunde!
In der Initiative Südviertel haben sich Nachbar*innen des Viertels und Unterstützer*innen zusammen gefunden, die gegen das AfD Parteibüro in der Leostraße 16 kämpfen. Mit uns gibt es keine Nachbarschaft mit der AfD! Das ist unser Motto. Einmal im Monat, an jedem ersten Donnerstag, protestieren wir mit einer Mahnwache vor dem Büro. Das machen wir bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit. Seit Dezember 2018. Erst gestern war wieder der erste Donnerstag. Und wir haben dort gestanden und zum ersten Mal waren so viele Menschen da, dass die Leostraße für den Verkehr gesperrt werden musste. Das war ein guter Auftakt für unsere Proteste heute!
Das Parteibüro in der Leostraße ist die Machtzentrale der AfD in Münster. Es ist auch das Wahlkreisbüro von Michael Espendiller, dem einzigen Bundestagsabgeordneten aus dem Münsterland. Bis vor kurzem war er parlamentarischer Geschäftsführer seiner Partei im Bundestag. Es ist also ein wichtiger Machtort der AfD hier und darum ist es umso wichtiger, dieser Partei klarzumachen: Keine Nachbarschaft mit der AfD! Wir wollen euch nicht, niemand will euch hier!
Wir zeigen Gesicht gegen Rassismus, Hass und Menschenverachtung, im Südviertel, in Münster, egal wo in Deutschland. Und wir werden vor eurem Büro stehen, bis es geschlossen hat!
Unsere Arbeit im Südviertel beschränkt sich nicht nur auf den Protest gegen das Parteibüro der AfD. Wir versuchen auch immer wieder neben einer klaren Haltung gegenüber dieser Partei Positives für unser Zusammenleben im Viertel zu machen. Wir laden ein zu nachbarschaftlichen gemeinsamen Essen, erinnern bei Führungen durch das Viertel an die von den Nazionalsozialisten deportierten und ermordeten Nachbar*innen, wir versuchen mit den Menschen im Viertel ins Gespräch zu kommen.
Liebe Freundinnen und Freunde, im Rathaus von Münster treffen sich gerade Faschisten und Neonazis um auf ihren Erfolg in Thüringen anzustoßen. Das wird dort drinnen gerade gefeiert, das ist klar. Der rechtsextreme Parteivorsitzende Jörg Meuthen stößt gerade mit dem NRW Landesvorsitzenden Rüdiger Lucassen und dem Landesvorsitzenden aus Sachsen Jörg Urban an. Jörg Urban, den man laut Gerichtsurteil einen Neonazi nennen darf.
Wenn der Landesverband der AfD mit Lucassen an der Spitze sich als gemäßigt bezeichnet, sollten wir uns davon nicht täuschen lassen.
Die AfD im Ganzen lehnt unsere freiheitlichen demokratischen Grundwerte ab. Sie ist eine faschistische Partei.
Wir alle wissen inzwischen, was lange in konservativen politischen Kreisen versucht wurde kleinzureden: eine Minderheit um die 15 - 20 % der Bevölkerung ist nationalistisch und antidemokratisch eingestellt.
Die AfD ist nicht deren Wurzel, sondern deren Pflanze.
Diesen Menschen müssen wir, die wir mehr sind, unmissverständlich klar machen: Wer AfD wählt, wählt Rassisten und Nazis und hat in unserer Gesellschaft nichts verloren!
Die Ereignisse um die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen machen noch etwas sehr deutlich. Dieses eklatante Versagen von CDU und FDP, dieser Verrat an unserer Grundhaltung, dass man sich niemals mit Faschisten einlassen darf, zeigt uns das Demokratiedefizit in unserer Gesellschaft auf.
Wir leben inzwischen in einer pluralistischen und bunten Gesellschaft.
Und dennoch ist Rassismus tief verwurzelt hier in unserem Land.
Denn an den Orten der Macht bildet sich unsere vielfältige und bunte Realität nicht ab.
Es hilft also nicht, nur mit dem Finger auf die AfD zu zeigen.
Wir müssen uns unseres alltäglichen strukturellen Rassismusses bewusst werden und daran arbeiten.
Denn solange ich als weißer Mann, als der ich hier stehe, bessere Chancen habe in dieser Gesellschaft, in der Menschen anderer Herkunft, anderer Hautfarbe, anderem Geschlecht immer noch benachteiligt sind, ist Rassismus ein Teil von uns allen!
Deshalb fängt der Kampf gegen die AfD bei uns selbst an, in unserer Familie, bei unseren Freund*innen, in unserer Nachbarschaft!
Arbeiten wir gemeinsam daran, dass die AfD bei den Kommunalwahlen in diesem Jahr nicht mehr in den Rat einziehen kann – damit dieser Neujahrsempfang deren letzter im Rathaus war!
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Initiative Südviertel im Interview bei RadioQ
Am Montag, den 25. Januar 2021 hat Kai Bürger von der Initiative Südviertel über unsere Arbeit im Interview mit RadioQ – dem Hochschulradio in Münster – live berichtet.
Das Interview gibt es hier zum Nachhören.
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Mahnwache als Auftakt der Proteste gegen den Neujahrsempfang der AfD
Mehr als 50 Personen folgten heute dem Aufruf der „Initiative Südviertel
– keine Nachbarschaft mit der AfD!“ und gingen gemeinsam mit
Nachbarinnen und Nachbarn aus dem Südviertel auf die Straße, um zu
zeigen, dass die AfD im Südviertel nicht willkommen ist.

„Wir wollen die AfD nicht in Münster! Und wir wollen sie nicht woanders!
Wir wollen keine Nachbarschaft mit der AfD und wir werden nicht
aufgeben, bis das AfD Büro dicht ist.“
Besonders gefreut haben wir uns über die breite Unterstützung und
Beteiligung des Bündnisses „Keinen Meter den Nazis“-Münster und von
verschiedenen Jugendorganisationen, die zuvor mit einer lauten
Demonstration durch die Münsteraner Innenstadt zogen.
Die heutige Mahnwache war ein starkes Zeichen und ein Auftakt für die
morgigen Proteste gegen den AfD-Neujahrsempfang. Wir unterstützen die
Proteste des Bündnisses „Keinen Meter den Nazis“. Wir werden die
menschenverachtende Politik der extrem rechten AfD in Münster und
anderswo nicht akzeptieren.
Kommt Morgen, am 07. Februar 2020, ab 17 Uhr, Rund ums Rathaus
Neben verschiedenen Redebeiträgen wurden auf der heutigen Mahnwache
politische Gedichte vorgetragen.
Die AfD betreibt seit fast zwei Jahren 16 ihr Parteibüro in der
Leostraße. Auch im März laden wir deswegen wie jeden ersten Donnerstag
im Monat zur Mahnwache ein. Wir werden bleiben und protestieren, bis das
AfD-Büro geschlossen ist.
Die nächste Mahnwache findet statt am:
05. März 2020, 18 Uhr, Leostr. Ecke Theißingstr.
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Die AfD schließt ihr Büro in der Leostraße 16
Die Kommunalwahlen haben es bewirkt! Da die AfD bei den letzten Komunalwahlen im September in Münster schlechter abgeschlossen hat, bekam sie nur noch ein Ratsmandat. Damit verliert sie den Status einer Fraktion im Rat der Stadt und so auch Gelder, die der Partei bisher zugestanden haben. Die AfD kann sich daher die Miete in der Leostraße 16 nicht mehr leisten und verlässt die Räumlichkeiten bis zum 31. Oktober.
Wir sind darüber überglücklich, fast drei Jahre harte Arbeit haben vielleicht auch dazu beigetragen, dass die AfD in Münster nicht so richtig Fuss fassen kann.
Wie es mit unserer Arbeit nun weitergeht, berichten wir an dieser Stelle in den kommenden Tagen.
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